Denkmal1Wer an Europa zweifelt, wer an Europa verzweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen!" Dieser Satz stammt aus einer Rede des Luxemburgers Jean-Claude Juncker. Er sagte weiter: "Nirgendwo besser, nirgendwo eindringlicher, nirgendwo bewegender ist zu spüren, was das europäische Gegeneinander an Schlimmstem bewirken kann. Das Nicht-Zusammenleben-Wollen und das Nicht-Zusammenleben-Können haben im 20. Jahrhundert 80 Millionen Menschen das Leben gekostet. Jede Stunde des Zweiten Weltkrieges hat 1045 Tote gebracht."

Jean-Claude Junckers macht damit deutlich, dass die gesamt-europäische Idee, das friedliche Zusammenleben der Völker, aber auch die Anerkennung demokratischer Rechtsstaatlichkeit und der Menschenrechte die Erkenntnis eines schrecklichen Krieges sind. Auch wenn es im Prozess der europäischen Einigung immer wieder Rückschläge gibt, so treibt uns doch die Erinnerung an das massive Unrecht des Krieges immer wieder an. Zum Frieden gibt es auf Dauer keine Alternative.

 

Die Idee, eine den Toten der Gewalt und des Krieges angemessene Erinnerung zu entwickeln, hat sich der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu Eigen gemacht.

Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist ein gemeinnütziger Verein. Er sieht seine Aufgabe darin, Gräber aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft als Mahnung für ein friedliches Miteinander aller Menschen zu erhalten und zu pflegen. Leitgedanke des Volksbundes ist die über den Tod hinausreichende Achtung vor dem Menschen und die daraus erwachsende Verpflichtung, den Toten der Kriege eine würdige Ruhestätte zu geben und diese gemäß dem internationalen Völker-recht auf Dauer zu erhalten. Angesichts der immer noch nicht würdig bestatteten mehr als zwei Millionen deutschen Kriegstoten allein im Osten Europas ist die Arbeit des Volksbundes noch aktueller und wichtiger geworden.

Der Volksbund unterhält mehr als 800 Kriegsgräberstätten mit mehr als zwei Millionen Opfern von Krieg und Gewaltherrschaft. Seine Arbeit führt der Volksbund im direkten Auftrag der Bundesregierung in mehr als 80 Ländern der Welt durch und sucht seit 1990 auch in Osteuropa nach Kriegsgräbern und klärt jährlich zehntausende Schicksale. In jedem Sommer werden internationale Jugend-Freizeit im In- und Ausland veranstaltet. Die jungen Menschen arbeiten gemeinsam auf Kriegsgräberstätten und befassen sich im Rahmen historisch-politischer Bildungsprojekte mit den Schicksalen der Toten.

Neben der notwendigen Gedenkarbeit auf Kriegsgräberstätten der Soldaten, Zwangsarbeiter, Kriegsgefangenen und KZ-Toten sollen Wege aufgezeigt werden, wie wir in einer Demokratie friedlich und ohne Ausgrenzung Fremder leben können; außerdem soll vermittelt werden, dass die Achtung von Menschenrechten ein unverzichtbares Ziel der Weltgemeinschaft sein muss.

Fangen wir mit der europäischen Einigung an.

Ursel Postrach - Ortsbürgermeisterin.

Bei der diesjährigen Sammlung für die Kriegsgräberfürsorge am Sonntag kamen in Lüdersen 1595 Euro zusammen. Vielen Dank den Spenden und den ehrenamtlchen Sammlern!